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"C the Unseen." Die europäische Kulturhauptstadt Chemnitz und die Kirchen

Feiertag, 19.01.2025

Guido Erbrich, Leipzig, und Ulrike Lynn, Chemnitz

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Im September 1984 brettert ein vollbeladener Trabi von Berlin über die Autobahn nach Karl-Marx Stadt. An Bord sind sieben Personen: fünf Ordensschwestern, ein Priester hinterm Lenkrad; sogar eine Fotografin quetscht sich in die Ablage des Kofferraums. Der Trabi wird von der Stasi beobachtet – aber nicht gestoppt. Die DDR-Regierung will einen Eklat vermeiden. Denn mitten im Trabi sitzt ein Staatsgast, ja, eine Nobelpreisträgerin: Mutter Teresa. Und die will in Karl-Marx-Stadt Ungesehenes entdecken.

Chemnitz. Jahrzehntelang eine leicht zu übersehene und oft auch ungesehene Stadt. eine Stadt mit zwei Namen: erst Chemnitz, dann Karl-Marx-Stadt und heute wieder Chemnitz.  Als drittgrößte Stadt in Sachsen steht sie in Konkurrenz zum prunkvollen Dresden und zum angesagten Leipzig. Dabei ist auch Chemnitz voller fesselnder Geschichten, wundersamer Begegnungen und Persönlichkeiten, an die man vielleicht nicht sofort denkt, wenn man die graue Industriestadt vor Augen hat … wie zum Beispiel Mutter Teresa.

Diese zarte, aber willensstarke Frau verbindet mit Chemnitz eine ganz besondere Geschichte: An einem heißen Nachmittag wird sie gefragt, ob sie nicht neben Ost-Berlin noch eine zweite Niederlassung in der DDR gründen wolle. Man hält ihr den Atlas vor die Nase, zeigt mit einem Finger auf den Ort, sie liest den Namen. "Karl-Marx-Stadt?" Mutter Teresa muss nicht lange überlegen: "Das machen wir!"

Und so kommt es zu der übervollen Trabifahrt nach Sachsen und der Gründung einer Niederlassung der "Schwestern der Nächstenliebe" in der sächsischen Stadt an der Chemnitz. Die weltweit agierenden Schwestern gehen nur dorthin wo sie Armut sehen und lindern können. Für die Bedürftigen will Mutter Teresa mit ihren Schwestern da sein Dabei ist das, was sehen, dem sozialistischen Staat ein Dorn im Auge – Arme in der DDR?. Das ist für die Häupter der Stadt schwer zu verwinden, aber einer Friedensnobelpreisträgerin kann man nicht die Tür weisen. Und so muss sich selbst die DDR-Regierung, die eigentlich keine Armut kennen will, einlassen auf diese radikale Form der Nächstenliebe, die Mutter Teresa und ihre Schwestern nach Chemnitz bringt und die noch heute so viel Licht wirft auf Ungesehenes.

Die Schwestern waren vor 40 Jahren, salopp gesagt, ihrer Zeit voraus. Denn heute ist diese Stadt mit der sie umgebenden Region europäische Kulturhauptstadt. Und ihr Motto heißt passend: C the unseen. C als C geschrieben, wie Chemnitz beispielsweise. Und da es nur einen englischen Artikel gibt, lässt das für die deutsche Sprache einen Spielraum. Siehe das Ungesehene (Schätze) oder Siehe die Ungesehene (Stadt) oder die Ungesehenen (Menschen). 

Chemnitz wird nach Berlin und Essen die dritte "deutsche" europäische Kulturhauptstadt. Dabei hat die EU das Programm, dass es seit 1985 gibt, stark verändert. Waren es zuerst Städte wie Paris, Athen oder Florenz, die zur Hauptstadt europäischer Kultur ernannt wurden: reich an Kultur und ohnehin schon voller Touristen, sind es heute Städte und Regionen, die überraschen. Sie bekommen eine außergewöhnliche Chance sich zu präsentieren und rücken für ein Jahr ins europäische Rampenlicht.

Chemnitz als europäische Kulturhauptstadt? Ich gebe zu, ich habe mich gewundert, als Chemnitz ins Rennen ging. Große Chancen habe ich mir für die Stadt nicht ausgemalt. Schließlich haben sich deutsche Städte mit großen Namen ebenso beworben: Dresden, Nürnberg, Magdeburg um nur drei zu nennen. Städte, die bedeutende Sehenswürdigkeiten zu bieten haben.

Ein großes Plus, das Chemnitz zu bieten hatte, war die Einbeziehung der Region. Nicht nur die Stadt Chemnitz, sondern auch 38 weitere Kommunen in der Umgebung zählen mit zur Kulturhauptstadtregion – Städte wie Zwickau, Freiberg, Hohenstein-Ernstthal, Stollberg, im Grunde das halbe Erzgebirge mit seinen reichen Traditionen und der dichten Bergbaukultur. Das hat am Ende mit dazu geführt, dass Chemnitz den Zuschlag bekommen hat.

Lange war Chemnitz eine der reichsten Städte in Deutschland. Das lag vor allem an der florierenden Textilindustrie. Jedoch wurde Im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges vieles in der Stadt zerstört. In der DDR wurde sie als sozialistische Musterstadt neu aufgebaut und ihr 1953 der Name Karl-Marx-Stadt verliehen. Das es keinerlei Bezug von Karl Marx zur Stadt Chemnitz gibt, machte den SED Oberen dabei nichts. Sie ließen einfach einen riesigen Karl Marx Kopf in die Stadt bauen. 1990, nach der friedlichen Revolution, wurde die Stadt wieder zurückbenannt, zum ursprünglichen Namen Chemnitz. Der Nischel steht aber immer noch.

Was man über Chemnitz zu wissen glaubt, ist: farblos, politisch gefährlich und ästhetisch wenig ansprechend. Nicht unbedingt eine Stadtgeschichte, mit der man als Europäische Kulturhauptstadt punkten kann. Für den, der nicht genau hinschaut, mag das so aussehen. Stimmen tut es nicht. Chemnitz ist eine Stadt voller Brüche und Risse – eine verwundete Stadt. Eine Stadt, die sich nach Heilung sehnt, nach Versöhnung, nach Selbstvertrauen und Wertschätzung. Das ist der Grundtenor des Bewerbungsbuchs, die Ausgangssituation. Eine im Reigen sächsischer Großstädte ungesehene Stadt, ein Aschenbrödel, das aber vielleicht ja zur Prinzessin werden könnte? Chemnitz hat unglaublich viel Potential, hier ist noch alles möglich – eine offene Zukunft, eine Gestaltung, die nicht vorgegeben ist, Raum für viele Innovationen und neue Ideen.

Und Chemnitz zeichnet sich durch eine besondere Gemeinschaft kreativer Menschen aus, die im Kontext der Kulturhauptstadtbewerbung als "Maker" bezeichnet werden. Das sind Personen, die aktiv mit anpacken, etwas gestalten oder etwas entwickeln. Die zusammen kreativ sind. Auch das ist ja in gewisser Weise ein Erbe der DDR Geschichte: aus nichts etwas machen können, Sachen umzufunktionieren, etwas wiederverwenden oder neu zu erschaffen. Hierbei geht es aber nicht nur um industrielle oder handwerkliche Fähigkeiten. Es geht darum, ein gesellschaftliches Miteinander zu gestalten, z. B. einen Gemeinschaftsgarten auf dem Sonnenberg, oder verschiedene open spaces, also offene Orte, die von allen genutzt und bespielt werden können. Also gemeinsam und kreativ am eigenen Lebensumfeld zu arbeiten. Diese "Macher" sind Leute, die etwas bewegen und die hier in Chemnitz am richtigen Ort sind, gerade weil eben so viel möglich ist und so viel umgesetzt werden kann.

Die versteckten Schätze der Stadt bleiben verborgen, wenn man nicht darauf aufmerksam macht – genau deshalb verdient Chemnitz einen zweiten Blick, um seine Geschichte und Vielfalt neu zu entdecken, und zwar von beiden Seiten: als jemand, der hier lebt und plötzlich ganz neue Möglichkeiten sieht, die eigene Stadt aktiv mitzugestalten. Oder eben als jemand, der Chemnitz nur seinem Ruf nach kennt, zu Besuch kommt und dann merkt, hier steckt ja viel mehr Farbe drin – die Stadt leuchtet, hat was zu zeigen, deckt auf und wird sich ihrer Schönheit auch bewusst.  Auch wenn in Chemnitz nur 20 Prozent der Menschen überhaupt einer Religion zugehören, scheint der christliche Glaube für die Identifikation der Kulturhauptstadt eine wichtige Rolle zu spielen.

Uns Christen trifft dieses Kulturhauptstadtmotto mitten ins Herz und ist dabei ganz eng mit der Verkündigung des Evangeliums verwoben. Es ist die Einladung, tiefer zu schauen: auf die Menschen, die im Verborgenen wirken, auf die unentdeckten Schätze in unserer Gesellschaft zu schauen.  Und auf Christus selbst, der oft als der "Verborgenste" wahrgenommen wird. Wir können das C des Kulturhauptstadtmottos, das ja eigentlich für Chemnitz steht, ganz einfach auch als Kürzel für Christus lesen.

Die Kulturkirche hat ein wunderschönes Logo. Es sieht wie ein Engel aus. Aber abstrakt. Ein Kreis über zwei Flügeln. Die Flügel wirken jeweils wie ein in der Mitte zerbrochener Kreis. Übereinandergelegt und mit dem kleinen Kreis darüber, sieht es wie ein Symbol für einen Engel aus. Die Idee für das Kulturkirchen-Signet kam von der Begegnung mit Jesus im Abendmahl: "Er brach das Brot, reichte es seinen Jüngern und sprach: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird", heißt es an der entscheidenden Stelle. Im gebrochenen Brot schenkt sich der Herr, so wie wir uns und unsere Arbeit auch den Menschen schenken wollen. Der gebrochene Leib Christi – neu und anders zusammengelegt – wird in der Gemeinschaft lebendig und erzählt von Gottes Gegenwart mitten unter uns. Eine Begegnung, die Frieden und Versöhnung verspricht, wo Brüche, Wunden und Risse spürbar sind.

Ich kann es auch so formulieren: Zusammen mit der evangelischen Kirche und der Gemeinschaft der Freikirchen wollen wir aufzeigen, was die christliche Haltung der Achtsamkeit und Wertschätzung für eine gesellschaftliche Verbundenheit bedeuten kann. Dieser Verbund verschiedener christlicher Konfessionen nennt sich Kulturkirche2025. Wir erleben es jetzt schon als intensive Zeit gelebter Ökumene. Und das bereichert uns Christen nicht nur untereinander, sondern auch das Zusammenwirken mit den vielen Engagierten Menschen und Verantwortlichen aus Stadt und Region. Aus anfänglich zaghaften Begegnungen und manchen Vorbehalten den Kirchen gegenüber ist inzwischen ein inspirierendes und wertschätzendes Miteinander geworden.

Das Kirchenjahr beginnt am 1. Advent. Und so haben die Kirchen sieben Wochen vor der heutigen offiziellen Feier das Kulturhauptstadtjahr am 1. Dezember beginnen lassen, mit einem vollen Programm und großer medialer Aufmerksamkeit. Gerade die Adventszeit ist wie geschaffen für diese "Sichtbarmachung" – eine Zeit, in der das Erzgebirge seinen ganz eigenen Zauber entfaltet. Wenn es überall zu leuchten beginnt und die Weihnachtsmärkte zum Leben erwachen, zeigen sich die traditionellen Werte und Schätze der Region auf ihre ganz besondere Weise. Die berühmten Pyramiden, Schwibbögen, Nussknacker und Räuchermännchen sind viel mehr als nur festliche Dekoration – sie sind Ausdruck eines kulturellen Erbes, das Generationen überdauert und auf das die Menschen hier zu Recht stolz sind.

Das Motto "Siehe das Ungesehene" ließ sich so wunderbar mit der Adventszeit verbinden. Denn der Advent ist eine Zeit des Wartens und Hoffens – eine Zeit, die uns daran erinnert, auf das Unsichtbare zu vertrauen. Heute, zur Eröffnung der europäische Kulturhauptstadtjahr wird natürlich auch ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Im Mittelpunkt der Verkündigung steht die Geschichte von Bartimäus, dem blinden Bettler. Die Geschichte ist schnell erzählt:

"Als Jesus mit seinen Jüngern durch Jericho zog, saß ein blinder Bettler am Straßenrand. Da fing er an zu rufen: 'Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!' Von allen Seiten fuhr man ihn an, er solle still sein. Doch er schrie nur umso lauter: Jesus blieb stehen und sagte: 'Ruft ihn her!' Da warf Bartimäus seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus. 'Was möchtest du von mir?', fragte Jesus. 'Lieber Herr', antwortete der Blinde, 'ich möchte sehen können!' Da sagte Jesus zu ihm: 'Geh nur! Dein Glaube hat dich gerettet.' Im selben Augenblick konnte der Mann sehen."

Das Kulturhauptstadtmotto "Siehe das Ungesehene" ist ja fast eine moderne Auslegung dessen, was die Geschichte des Bartimäus erzählt: Er sitzt am Strassenrand, allein und verlassen, ausgegrenzt und stigmatisiert … Bartimäus ist ein Ungesehener, jemand, der es gar nicht wert ist, in den Blick genommen zu werden, jemand, der zurückbleibt und unsichtbar ist für die Anderen. Ähnlich ist es mit Chemnitz: Für manche ist es eine Stadt, die braucht man sich gar nicht ansehen, die versteckt man besser, die ist einem peinlich. Das denken Menschen von außerhalb und sogar viele Chemnitzer.

Aber Bartimäus will gesehen werden, endlich wirklich gesehen werden, und er lässt sich von den anderen Menschen nicht den Mund verbieten – im Gegenteil, er schreit und ruft nach Jesus. Er weiß: Das ist eigentlich ein unerhörtes Benehmen, sein Auftreten ist peinlich und geradezu trotzig. Aber zugleich ist er unheimlich mutig, Bartimäus will auf sich aufmerksam machen: auf sich, auf seine Situation, auf seine Hilflosigkeit, aber auch auf seinen Glauben und seinen Mut.

Wie gut, dass es auch in Chemnitz diese Menschen gibt, die gesagt haben: Wir wollen, dass diese Stadt gesehen wird – nicht nur von ein paar Nachbarn, sondern gesehen wird von Europa. Und wir wollen die Ungesehenen in Chemnitz sichtbar machen – Kunstschätze – die Kreativität unserer Stadt – und die vielen ungesehenen Künstlerinnen und Künstler und Kulturschaffenden einfachen Menschen. Schließlich ist Chemnitz, wie dieser Bartimäus, ein wunderbares Wesen – wert gesehen zu werden und wert, sich mutig zu zeigen.

Die Kulturkirche ist ein wichtiger Bestandteil des Kulturhauptstadtjahres und bietet ein abwechslungsreiches Programm. Es sind unglaublich viele Veranstaltungen geplant, unter anderem ein ökumenischer Kulturkirchentag im Sommer, ein großes Chorprojekt, da werden Hunderte Sängerinnen und Sänger einen Riesenchor bilden und mit internationalen Stars ein Martin Luther King Musical aufführen. Es gibt ein Jugendfestival im Herbst, eine Ausstellung über Friedrich Press in zwei Kirchen, europäische Bergpredigten um nur einige Programmpunkte zu nennen.

Besonders spannend und interessant finde ich persönlich das Projekt "History of citizens" – das wir zusammen mit der anderen Europäischen Kulturhauptstadt 2025, der slowenisch-italienischen Grenzstadt Nova Gorica/Gorizia umsetzen. Darin geht es um den Wert und die Würde des Alterns, was ja immer als eine Art Tabuthema aufgefasst wird. Chemnitz ist eine der demografisch ältesten Großstädte Europas – 35 Prozent der Menschen hier sind über 60 Jahre alt. Uns stellt sich da die Frage: ist das ein Makel oder nicht eher ein Auftrag, eine spannende Herausforderung? In dem Projekt kommen die Generationen zusammen. Ältere Menschen erzählen Kindern ihre Lebensgeschichten. Brüche und Verwundungen spielen da sicher auch eine Rolle, aber in erster Linie geht es um die Kraft, weiterzumachen, und um Mut. Genau darin besteht ja die Schönheit des Alters: in ihrer Lebenserfahrung, aus der wir Jüngeren lernen können.

Im Rahmen der Projektentwicklung für History of citizens sind wir inzwischen zwei Mal nach Gorizia und Nova Gorica gereist. Die Menschen dort empfingen uns jedes Mal mit einer Herzlichkeit, die weit über ein erstes Interesse hinaus ging. Es waren Reisen voller bewegender Schlüsselmomente, Geschichten und tiefer Eindrücke, die uns zeigten, was das slowenisch-italienische Kulturhauptstadtmotto alles beinhaltet.

GO! Borderless, haben sie sich dort zum Thema gemacht, Grenzen überwinden. Erstmals in der Geschichte dieses Titels wurden nämlich zwei grenzüberschreitende Städte gemeinsam zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 ernannt. Das Kulturhauptstadtmotto setzt sich intensiv mit der historischen Trennung beider Städte während des Kalten Krieges auseinander und stellt deren heutige Kooperation als Modell für ein vereintes Europa in den Vordergrund.

Unsere beiden Reisen, vor allem die wachsende Gemeinschaft und das Interesse am Leben und der Kultur des jeweils Anderen, ließen uns erleben, wie verschiedenste Arten von Grenzen (Sprachbarrieren, Nationalitäten, Ländergrenzen etc.) durch die verbindende Kraft des christlichen Glaubens überwunden werden können. Die Region in und um Chemnitz ist jetzt mittendrin im Kulturhauptstadtfieber. Was ich bisher in Chemnitz erlebt habe, erstaunt und macht Mut. Gerade auch, weil dort nicht alles perfekt ist. Die Kirchen hier haben vieles zu bieten. Natürlich die wunderbaren Bauten wie den Freiberger Dom, St. Anna in Annaberg, die weltberühmte Kirche in Seiffen und die moderne preisgekrönte Kirche Pius X. in Hohenstein-Ernstthal.

Die Gebäude sind dabei das eine. Wie sie mit Leben gefüllt werden das andere. Auch und gerade mit den Menschen in einer Region in der sich über 80 Prozent zu keiner Religion zugehörig fühlen ... Die Kirchen sind jedenfalls mit ganzem Elan dabei und das macht Lust auf dieses besondere Jahr. Und ich bin jetzt schon gespannt auf das danach. Kulturhauptstadt werden heute Städte und Regionen, die weiter denken. Das Projekt ist auf Nachhaltigkeit hin angelegt. So darf man jetzt schon fragen, wie es nach 2025 weitergeht.

Das ist eine gute Frage. Am Jahresende 2025 möchte ich nicht sagen: "Das war schön, jetzt ist es vorbei." Ich hoffe sehr, es bleibt das Miteinander, die Wertschätzung, der Respekt und die Offenheit für den Anderen, und hoffentlich auch diese beeindruckende Zusammenarbeit in der Ökumene. Es wäre schon toll, wenn das gelingt: ein erfolgreiches Kulturhauptstadtjahr als Höhepunkt und danach ein Weitergehen auf demselben Weg, ein Nachspüren, ja ein Nachspuren all der Pfade, die sich jetzt in die Stadt und die Herzen der Menschen graben.

Kommen Sie uns doch mal besuchen, das geht immer und schnell auch mal übers Wochenende … und warum nicht auch im Sommer oder Herbsturlaub nach Nova Gorica … Sie werden begeistert sein von der Kultur und der Natur dort. Nicht nur die Kirchen in Europas Kulturhauptstädten 2025 freuen sich auf sie.


Die redaktionelle Verantwortung für die Sendung hat Tim Helssen.

Musik:

Craig Wedren – Looked Up To You

Craig Werden – Boss Baby – Baby Father

Craig Wedren – Jacob Wakes Up

Craig Wedren – Would You Like To Dance

Craig Wedren – I’m With You (komplett)

Über die Autoren

Guido Erbrich

Guido Erbrich, geboren 1964, ist Vater von vier Töchtern. Er lernte den Beruf des Tontechnikers bei Radio DDR und arbeitete bis 1987 beim Sender Leipzig. Danach schloss er ein kirchliches Abitur in Magdeburg ab. Sein Studium der Theologie führte ihn nach Erfurt, Prag und New Orleans. Im Bistum Dresden-Meißen war Erbrich bis 2002 Referent in der Jugendseelsorge. Danach wechselte er als Studienleiter und Referent ins Bischof-Benno-Haus nach Schmochtitz. Bis 2010 leitete Erbrich die Katholische Erwachsenenbildung Sachsen. Von 2010 bis 2020 war er Leiter der Heimvolkshochschule Roncalli-Haus Magdeburg. Seit 2020 ist er der Senderbeauftragte der Katholischen Kirche für den MDR.

Kontakt: Guido.Erbrich@bddmei.de

Ulrike Lynn

Ulrike Lynn wurde 1980 in Erfurt in geboren, studierte in Berlin Germanistik und Philosophie und promovierte im Fachbereich Semiotik. Bis 2023 wirkte sie als Lehrerin und Kreativitätspädagogin an der BIP Kreativitätsgrundschule Chemnitz. Seit 1. August 2023 ist Dr. Ulrike Lynn die Beauftragte der Katholischen Kirche für die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.

Kontakt: hoerfunk@ulrikelynn.com