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Freiheit aus dem Glauben: Zum 80. Todestag von Alexander Schmorell

Feiertag, 23.07.2023

Gunnar Lammert-Türk, Berlin

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"In der gegenwärtigen Zeit konnte ich mich also nicht damit begnügen, nur ein stiller Gegner des Nationalsozialismus zu sein, sondern ich sah mich in der Sorge um das Schicksal zweier Völker verpflichtet, meinen Teil zur Veränderung der Verfassung des Reiches beizutragen."

Das bekannte Alexander Schmorell im Gestapo-Verhör im Februar 1943. Nach der Verhaftung der Geschwister Scholl geriet auch er schnell ins Visier der Nazis. Schmorell war Mitbegründer der "Weißen Rose". Mit Hans Scholl verfasste er die vier Flugblätter der Widerstandsgruppe. Für Schmorell war der Krieg der Wehrmacht gegen die Sowjetunion ein wesentlicher Beweggrund für seinen Widerstand gegen das NS-Regime. Als Kind eines deutschen Vaters und einer russischen Mutter war er in beiden Kulturen zuhause, litt mit beiden Völkern und fühlte sich für ihr Geschick verantwortlich. Deshalb erklärte er:

"Nachdem die Deutschen so weit in das russische Land hinein vorgedrungen sind, sah ich für Russland eine sehr gefährliche Situation. Ich fasste deshalb den Gedanken, wie ich dieser Gefahr für Russland begegnen könnte. Schließlich habe ich auch einen Teil deutschen Blutes in mir, das im gegenwärtigen Krieg massenhaft zugrunde gerichtet wird. Es waren also zwei Momente, die mich veranlassten, etwas zu unternehmen, um einerseits das deutsche Volk vor den Gefahren einer größeren Landeroberung und Erwachsung von weiteren Konflikten zu schützen und Russland den großen Landverlust zu ersparen."

Dies dem deutschen Volk deutlich und verständlich zu machen, habe ihn und mit ihm Hans Scholl zum Verfassen der Flugblätter veranlasst:

"Wir zwei versuchten deshalb, durch die Herstellung und Verbreitung unserer Druckschriften das deutsche Volk auf die Möglichkeit einer Kriegsverkürzung hinzuweisen. Wenn wir in unseren Flugblättern zur Sabotage aufforderten, so gingen wir von dem Gedanken aus, dadurch den deutschen Soldaten zum Zurückgehen zu zwingen. Wir haben darin die günstigste Lösung für beide Teile, für Deutschland und Russland gesehen."

Orthodoxer Russe in katholisch-deutschem Umfeld

Alexander Schmorell kam am 16. September 1917 im sibirischen Orenburg zur Welt und wurde dort in der russisch-orthodoxen Kirche getauft. Nach dem frühen Tod seiner russischen Mutter heiratete der Vater eine Deutsche. Daraufhin verließ die Familie im Mai 1921 die Sowjetunion und zog mit dem russischen Kindermädchen nach München. Obgleich nun die ganze Familie nur noch aus Deutschen bestand, fühlten sich die Schmorells der russischen Kultur verbunden und sprachen zuhause weiterhin Russisch.

Während nach dem Wunsch der Stiefmutter Alexanders Halbgeschwister katholisch getauft und erzogen wurden, sorgten die Eltern dafür, dass er orthodox unterwiesen wurde. Vor allem sein Vater sehnte sich nach Russland zurück und erzählte viel vom Leben dort. Und das russische Kindermädchen prägte Alexander mit ihren Liedern und Märchen. Das blieb nicht ohne Eindruck. An eine Freundin schrieb der Neunzehnjährige über seine Beziehung zu der ihm fernen russischen Heimat:

"Gerade deshalb sehne ich mich wahrscheinlich besonders stark nach ihr, denn ich habe sie mir in meiner Phantasie so verdichtet und erstehen lassen, wie ich sie mir denke und wie sie mir gefällt, weit, unendlich weit, mit einfachen, offenen und ehrlichen Menschen."

Diese Vorstellung entwickelte Schmorell nicht nur aus den Erzählungen des Vaters und unter dem Einfluss seines russischen Kindermädchens. Als aktives Mitglied der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde in München lernte er viele Russen näher kennen. Ein Großteil von ihnen hatte ebenfalls nach der Revolution in Russland das Land verlassen, blieben ihm aber verbunden. Diese Verbundenheit entwickelte sich auch bei Alexander Schmorell:

"Ich liebe an Russland die Steppe und die Weite, die ewig bleiben werden, die Wälder und Berge, über die der Mensch nicht Herr ist, und dann – den Russen, das Russische, das man den Menschen nie nehmen kann, weil sie ja nur das sind, ohne dem sie nichts wären – Tote. Ihr Herz und ihre Seele, die man nie gedankenmäßig erfassen kann, sondern nur erahnen und erfühlen, sind ihr Reichtum, der ihnen nie geraubt werden kann. Und haben wir keine Gelegenheit, diesem Menschen ins Auge zu sehen, so lacht er uns dafür entgegen aus all den Geschichten, Erzählungen eines Gogol, Turgenjew, Tschechow, Tolstoi, Lermontov, Dostojewskij."

Am Anfang: Glaube an den Aufbau einer Volksgemeinschaft

Dostojewskij spielte für Schmorell eine herausgehobene Rolle. Dessen Ergründen menschlicher Abgründe, Schuld und Erlösungsbedürftigkeit fesselte ihn. Selbst von einem tief sitzenden Freiheitsdrang beseelt, faszinierte Schmorell die Beschäftigung des Autors mit der menschlichen Freiheit und ihrer Beziehung zum Glauben an Christus. Aljoscha, der gläubigen Hauptfigur aus Dostojewskijs Roman "Die Brüder Karamasow" fühlte er sich so nahe, dass er eine Zeitlang Briefe mit "Aljoscha" unterschrieb. Im Roman wird Aljoscha mit der düsteren Vision einer Knechtung der Menschheit im Namen Christi konfrontiert, die ein spanischer Inquisitor auf angemaßte Autorität, Angst und Aberglauben gründet.

Schmorell sah darin ein Gleichnis für totalitäre Systeme, in denen die Menschen ihren freien Willen aufgegeben haben, wie in der Sowjetunion und der NS-Herrschaft in Deutschland. Dabei konnte auch er, der so freiheitsliebend war, dem Nationalsozialismus zunächst sehr wohl etwas abgewinnen. Wie Sophie und Hans Scholl glaubte auch er an den Aufschwung, an den Aufbau einer Volksgemeinschaft nach dem Elend und dem Chaos nach dem Ersten Weltkrieg. Er war angetan vom propagierten Gemeinschaftsideal, von der Jugendbewegung. Doch wie die Geschwister Scholl holte auch Alexander Schmorell bald die Wirklichkeit ein.

So, als er 1937 nach dem Abitur zum Reichsarbeitsdienst musste, um studieren zu können. Der Anpassungsdruck, die Feigheit und Grobheit, die dort anzutreffen waren, ödeten ihn an. An seine Freundin Angelika Probst schrieb er:

"Nichts ist schöner als die Freiheit des Gedankens und die Selbstständigkeit des eigenen Willens, wenn man sich nicht fürchtet. Hier versucht man, uns sie zu rauben und sie uns vergessen zu machen oder sich von ihr zu trennen, aber das wird ihnen nicht gelingen."

Schmorell wusste, dass er Militärdienst leisten musste. Um es hinter sich zu bringen, meldete er sich freiwillig. Ein gewisser Trost war für ihn das bevorstehende Studium. Wie sein Vater wollte er Arzt werden. Er könne so Leben retten statt zu töten, hoffte er. Im Fall eines Kriegseinsatzes wollte er als Sanitäter tätig sein. Im Gestapo-Verhör im Februar 1943 sagte er über diese Zeit:

"Als ich im Jahre 1937 zum deutschen Heer eingezogen wurde, habe ich den Treueeid auf den Führer geleistet. Ich gestehe ganz offen, dass ich schon damals innerlich Hemmungen hatte. (…) Ich geriet schon nach der kürzesten Zeit in Gewissenskonflikte, wenn ich überlegte, dass ich einerseits den Rock des deutschen Soldaten trage und andererseits für Russland sympathisierte. An den Kriegsfall mit Russland habe ich damals nicht geglaubt. Nachdem ich mit meiner Bitte um Entlassung im Jahre 1937 keinen Erfolg hatte, habe ich sozusagen widerwillig den Rock des deutschen Soldaten getragen."

"Gegen diese Herdenmentalität"

Die Sorge, gegen Russland kämpfen zu müssen, blieb. Aber zunächst studierte Schmorell. Nebenher malte und modellierte er, wanderte und ritt. Und lernte Gleichgesinnte unter den Studenten kennen wie Hans Scholl und Christoph Probst, wie er spätere Mitglieder der "Weißen Rose". Den studentischen Freundeskreis, zu dem noch mehr Leute gehörten, einte ein starkes literarisches und philosophisches Interesse, eine grundsätzlich christliche Position und die Ablehnung der nationalsozialistischen Herrschaft. Schmorell prägte den Kreis durch seine Kenntnis der russischen Literatur und begeisterte dabei so stark, dass manche anfingen, Russisch zu lernen.

Je länger die nationalsozialistische Herrschaft anhielt, desto stärker stellten sich Schmorell und seine Freunde die Frage, ob sie nicht etwas gegen das Regime tun müssten. Der deutsche Einmarsch in Russland am 22. Juni 1941 machte diese Frage drängender, insbesondere für Schmorell. Wie Hans Scholl beklagte er die Apathie im deutschen Volk, eine Art Herdenmentalität, mit der es schweigend oder gleichgültig zustimmend dem Unrecht der NS-Herrschaft gegenüberstand. Den Antrieb, dagegen vorzugehen, gewann Schmorell aus seinem Glauben:

"Für Christus und gegen diese Herdenmentalität. (…) Aus dem Ja, aus der Zusage an Christus kommt seine Handlungsweise und kommt auch diese Ablehnung, dieses Nein. Und zwar gegen den Nationalsozialismus gleichermaßen wie gegen den Bolschewismus, wie er das in den Gestapo-Verhörakten auch sagt",

Der russisch-orthodoxe Priester Nikolai Artemoff, der Schmorells Heiligsprechung mit vorbereitete. Er stand in regem Austausch mit den wenigen Hinterbliebenen wie Schmorells Halbbruder Erich und seinem engen Freund Nikolai Hamazaspian, las die Verhörakten der Gestapo und Schmorells Briefe. Und erfuhr so, aus welcher Quelle dieser seine Überzeugungen und die Kraft für seinen Widerstand bezog. In Christus – seinem Anspruch an den Menschen und in der auf ihn gegründeten Hoffnung und Freiheit – sah Schmorell das elementare Gegenstück zu totalitärer Herrschaft. Aus dem Glauben an Christus musste nun auch die Kraft zum Widerstand kommen. Schmorell entschied sich um Ostern 1942 dazu.

Mit Hans Scholl verfasste, verschickte und verteilte er wenig später die vier Flugblätter der "Weißen Rose", im Juni und Juli 1942. Schon das erste sieht den Kampf gegen den Nationalsozialismus als Einsatz für eine christlich geprägte Welt. Im vierten, das wesentlich Schmorells Handschrift trägt, wird der Ton noch entschiedener, geradezu apokalyptisch. Es geht um einen Entscheidungskampf. Und der sei religiöser Natur:

"Wohl muß man mit rationalen Mitteln den Kampf wider den nationalsozialistischen Terrorstaat führen, aber wer heute noch an der realen Existenz der dämonischen Mächte zweifelt, hat den metaphysischen Hintergrund dieses Krieges bei Weitem nicht begriffen. Das ist der Kampf wider den Dämon, wider den Boten des Antichrists. Überall und zu allen Zeiten haben die Dämonen im Dunkeln gelauert auf die Stunde, da der Mensch schwach wird, da er dem Druck des Bösen nachgibt, sich von den Mächten höherer Ordnung loslöst. Überall und zu allen Zeiten der höchsten Not sind Menschen aufgestanden, Propheten, Heilige, die ihre Freiheit bewahrt hatten, die auf den Einzigen Gott hinwiesen und mit seiner Hilfe das Volk zur Umkehr mahnten."

In die geliebte Heimat Russland: als Soldat

Alexander Schmorell war ein solcher Mahner, eine solch prophetische Stimme. Darin wollte er nicht nachlassen. Aber zunächst trat der Fall ein, vor dem er sich seit 1937 gefürchtet hatte. Er musste als Soldat nach Russland. Am 23. Juli 1942 wurde er mit den "Weiße Rose"-Mitstreitern Hans Scholl und Willi Graf dorthin beordert. Als Sanitätern blieb ihnen das Töten erspart. Ihr Aufenthalt währte nur drei Monate.

Bei allen Schrecken, allem Elend, das sie erlebten, für Alexander war die kurze Zeit in Russland auch die Erfüllung seines lang gehegten Traums. Die Menschen, die er und seine Freunde trafen, sahen in ihnen weniger den Feind, der ihr Land verwüstete als junge Männer, die wie ihre Söhne an dem Unheil litten, das über sie gekommen war. Mitten im Krieg saßen die drei Sanitätsfeldwebel aus Deutschland mit den russischen Menschen zusammen, aßen, tranken, weinten und lachten mit ihnen. Und die ersehnte Weite, die Schmorell ersatzweise in den bayerischen Bergen gesucht hatte, erlebte er nun wirklich. Zurückgekehrt, schrieb er an eine Freundin:

"Ein Fischer, der weit, weit drüben in meiner fernen Heimat sitzt, hat seine Angel tief in meine Brust geworfen. Und je weiter ich mich von meiner Heimat, von jenem großen Land entfernte, desto stärker zog der Fischer an seiner Schnur, desto weher tat es mir in meiner Brust … Es war das die schönste, reichste Zeit meines Lebens gewesen - diese drei Monate, sie erschienen mir lang, wie ein ganzes Leben. Wie waren sie reich! Jetzt lebe ich nur noch von Erinnerungen und von der Hoffnung an eine baldige Rückkehr - für immer …"

In den wenigen Wochen in Russland gewann Schmorell den Eindruck, dass das sowjetische Regime, dass vor allem die Ideen, auf die es sich gründete, bei den Menschen keinen Rückhalt mehr fanden. Dagegen versuchte die Gestapo in den Verhören nach seiner Verhaftung immer wieder, Schmorells Liebe zu Russland und den russischen Menschen und letztlich auch seinen Widerstand gegen das NS-Regime als kommunistisch motiviert darzustellen. Darauf entgegnete Alexander Schmorell:

"Ich bitte zu beachten, dass ich Russland nicht mit dem Begriff Bolschewismus gleichsetze, im Gegenteil ein offener Feind des Bolschewismus bin."

Ein Märtyrer der russisch-orthodoxen Kirche

Bei dem Versuch, weitere Flugblätter in der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität auszulegen, werden Hans und Sophie Scholl am 18. Februar 1943 verhaftet und vier Tage darauf hingerichtet. Alexander Schmorell war bei dieser Aktion nicht dabei, doch schnell gerät auch er in den Fokus der NS-Behörden. Steckbrieflich gesucht, versucht er mit gefälschtem Pass in die Schweiz zu entkommen.

Doch der strenge Winter zwingt ihn zurück nach München, wo er am 24. Februar in einem Luftschutzkeller entdeckt, denunziert und ausgeliefert wird. Er trägt es ohne Bitternis in seinem Glauben. In den viereinhalb Monaten Gefängnis vertieft der sich noch. Davon zeugen Schmorells Briefe aus der Haft. Am 2. Juli 1943, elf Tage vor seiner Hinrichtung, schreibt er an seine Schwester Natalia:

"Dieses ganze harte 'Unglück' war notwendig, um mich auf den wahren Weg zu bringen – deshalb war es eigentlich gar kein Unglück. Denn was wusste ich bisher vom Glauben, vom wahren tiefen Glauben, von der Wahrheit, der letzten und einzigen, von Gott? Sehr wenig! – Jetzt aber bin ich so weit, dass ich auch in meiner jetzigen Lage froh und ruhig, zuversichtlich bin – mag kommen, was da wolle."

Lange Zeit wurde Alexander Schmorells Leben und Wirken nicht eingehend untersucht und beschrieben. Die Verhörakten der Gestapo lagerten in der Sowjetunion und wurden erst 1993 entdeckt. Mit ihrer Auswertung, dem Zeugnis der wenigen noch Lebenden, die Schmorell gekannt hatten und den Aussagen seiner Briefe war die Grundlage dafür gegeben, seine Heiligsprechung ins Werk zu setzen. 2012 wurde Alexander Schmorell als Märtyrer in der russisch-orthodoxen Kirche in die Reihe der Heiligen aufgenommen.

Lebensaufgabe "erfüllt"

Seit seiner Kindheit war er verwurzelt im orthodoxen Glauben. Daraus speiste sich sein Denken und sein Tun, auch sein Widerstand bis zum Tod. So starb er als gläubiger russisch-orthodoxer Christ am 13. Juli 1943 im Münchner Gefängnis Stadelheim unter dem Fallbeil, keine sechsundzwanzig Jahre alt, kurz vor Abschluss seines Medizinstudiums. Wenige Minuten zuvor empfing er von einem orthodoxen Priester die Eucharistie. Danach sagte er zu seinem Rechtsanwalt:

"Sie werden erstaunt sein, mich in dieser Stunde so ruhig anzutreffen. Aber ich kann Ihnen sagen, dass selbst dann, wenn Sie mir jetzt die Botschaft brächten, ein anderer, zum Beispiel der Wachtmeister hier, der mich zu bewachen hat, wolle für mich sterben, ich trotzdem den Tod wählen würde. Denn ich bin jetzt überzeugt, dass mein Leben, so früh es auch erscheinen mag, in dieser Stunde beendet sein muss, da ich durch meine Tat meine Lebensaufgabe erfüllt habe."

Vor seiner Hinrichtung vergab Alexander Schmorell der Bekannten, die ihn der Gestapo ausgeliefert hatte und bat den Rechtsanwalt, dafür zu sorgen, dass ihr nach dem Ende des NS-Regimes aus ihrer Handlung kein Schaden erwachse. In der russisch-orthodoxen Kirche wird Schmorell heute als der 'Heilige Alexander von München' verehrt. Auf den Ikonen, die ihn darstellen, ist häufig der Kragen der Uniform zu sehen, die er während seines Einsatzes in Russland trug. Darüber das Oberkleid des Sanitätsoffiziers und ein rotes Kreuz auf der Armbinde. In der Hand hält er ein orthodoxes Kreuz und die weiße Rose.

In ihrer Reinheit und Schönheit ist sie gewissermaßen ein Sinnbild für den Märtyrer in der Reinheit seines Glaubens und seiner Überzeugungen. Heiliggesprochen wurde er in der russisch-orthodoxen Kirche der Heiligen Neumärtyrer in München, gelegen zwischen dem Gefängnis, wo er hingerichtet und dem Friedhof, auf dem er bestattet wurde. Im Gottesdienst anlässlich seiner Heiligsprechung hieß es über ihn:

"Im Gefängnis verzagtest du nicht, nachdem du den Trug des Tyrannen abgewiesen hattest, und so warfst du den gottlosen Kämpfer nieder. Durch deine Enthauptung und das Vergießen deines Blutes ertränktest du Dämonenheere, tapferer Krieger; mit der Märtyrerkrone bekränzt, eiltest du als Siegesträger zu Gott."

Die redaktionelle Verantwortung für die Sendung hat Martin Korden.

Musik:

Marc Johnson – Don’t Ask Of Me (Intz Mi Khntrir)

Arvo Pärt – Silouans Song

Malenki Fun Orchester: Schwarze Katze: Am Gartentor

Igor Strawinsky – Expectans Expectavi Dominum

At the Mystical Supper

John Tavener – Funeral Ikos

Über den Autor Gunnar Lammert-Türk

Gunnar Lammert-Türk (Jahrgang 1959) ist freischaffender Journalist und Autor. Er wurde in Leipzig geboren und studierte Germanistik und Evangelische Theologie in Berlin. Nach dem Studium organisierte er Projekte einer Arbeitsfördergesellschaft, die aussortierte Technik für Hilfsprojekte in Osteuropa und der Dritten Welt regenerierte. Es folgte die Leitung einer Beratungsstelle für Russlanddeutsche. Darauf war er Autor und Redakteur in der Medienfirma Greenlight. Seit 2003 ist er als freier Journalist und Autor tätig. Von 2004 bis 2007 führte er mit einem Musiker und einem Zauberer Musiktheatershows für Kinder auf. Er verfasst Rundfunkbeiträge, schreibt Texte für Audioführer und Kinderlieder. Veröffentlichungen im Boje Verlag, Schneider Verlag, Xenos Verlag und im Deutschen Theater Verlag.

Kontakt: g.lammert.tuerk@gmail.com