Am Fest Christi Himmelfahrt geht der Blick traditionell nach oben. Und auf so mancher Darstellung des Geschehens in Kirchen ist eine Wolke zu sehen, aus der unten die Beine Jesu rausschauen, während er – inmitten der der Wolke – seine Jüngerinnen und Jünger segnet. In der Bibel gehört zu dieser Szene, die in der Apostelgeschichte (Apg 1,8-11) geschildert wird, eine Zusage und ein letzter Auftrag Jesu an seine Jüngerinnen und Jünger:
"Jesus sagte zu Ihnen: 'Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen. Er wird euch fähig machen, überall als meine Zeugen aufzutreten: in Jerusalem und Judäa, in Samarien und bis in die entferntesten Länder der Erde.' Nachdem er das gesagt hatte, nahm Gott ihn zu sich. Eine Wolke verhüllte ihn vor ihren Augen, und sie sahen ihn nicht mehr. Während sie noch wie gebannt zum Himmel hinaufblickten, standen auf einmal zwei Männer in glänzend weißen Kleidern bei ihnen. 'Ihr Galiläer', sprachen sie die Jünger an, 'was steht ihr hier und schaut nach oben – zum Himmel? Gott hat Jesus aus eurer Mitte zu sich in den Himmel genommen; aber eines Tages wird er genau so zurückkehren."
"Was steht ihr da und starrt zum Himmel?" Diese Frage der beiden Männer reißt die Jüngerinnen und Jünger heraus aus ihren Himmelsträumen, holt sie zurück auf die Erde. Am Himmel gibt nichts mehr zu sehen. Aber auf der Erde, da haben sie zu tun. Sie sollen sich auf den Weg machen – bis in die entferntesten Länder. So verlassen die Frauen und Männer den Berg und gehen zurück nach Jerusalem, um dort auf die Kraft des Geistes zu warten. Als sie wenige Tage später erleben, wie Feuerzungen auf sie herabkommen, da hält es sie nicht mehr in dem Saal, in den sie sich zurückgezogen hatten. Sie müssen raus – auf die Plätze der Stadt, um Zeugnis zu geben von dem Mann, der die Menschen geliebt hat wie kein anderer. Wer sich auf den Mann aus Nazareth beruft, kann nur lieben. Kurt Marti, ein Pfarrer und Dichter aus der Schweiz, hat es einmal so auf den Punkt gebracht:
"Wo Menschen einander Liebe erweisen und voneinander Liebe empfangen, kommt ihnen und kommen sie Gott nahe. Dennoch ist und wird menschliche Liebe nie Gott. Wohl aber ist sie ein Zeichen für Gottes Kommen, für Seine ereignishafte Gegenwart."
Diese ereignishafte Gegenwart offenbart Gottes Weltleidenschaft. Er, der den Menschen nahe sein will, ist in Jesus Christus selbst ein liebender Mensch geworden, um ein Beispiel zu geben. Mit seinen Worten und Taten eckte er an, auch bei den religiösen Führern Israels. Aber sein Beispiel ist bis heute unvergessen. Doch das Ringen um Traditionen und Kämpfe um Macht und Einfluss – nicht zuletzt mit Blick auf die Seelen der Menschen – haben es immer wieder verdunkelt. Während Jesus Frauen und Männern barmherzig begegnet ist, haben die Männer der Kirche später oftmals Gesetze formuliert, um Menschen bestimmte Handlungen vorzuschreiben. Jesus hat sich immer wieder den Menschen zugewandt, die nicht zu den Frommen gehörten. Er hat sie geheilt, ihnen ihre Schuld vergeben, mit ihnen am Tisch gesessen und gegessen. Damit hat er deutlich gemacht: Auch diese Frauen und Männer sind Töchter und Söhne Gottes. Es sind seine geliebten Kinder.
Weil Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist, können Christinnen und Christen den biblischen Gott auf eine neue Weise lieben: im Fleisch. Hier und jetzt in seinen geliebten Kindern. Für Ivan Illich, einen Naturwissenschaftler, Philosophen und Theologen, der vor fast 100 Jahren in Wien geboren wurde, heißt das: Glaubende müssen nicht zum Himmel schauen, um Gott zu suchen, es reicht, nach vorn zu gucken, nach hinten und zur Seite, um Menschen wahrzunehmen, ihnen ins Angesicht zu sehen. Diese neue Dimension, Gott in einem anderen Menschen zu lieben, sprengt bisherige Vorstellungen. Wie sehr, wird deutlich im Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10, 30-37), das Jesus einmal seinen Jüngern zur Veranschaulichung erzählte:
"Ein Mann wanderte von Jerusalem nach Jericho hinunter. Unterwegs wurde er von Räubern überfallen. Sie schlugen ihn zusammen, nahmen ihm alles weg und ließen ihn halb tot liegen. Dann machten sie sich davon. Zufällig kam bald darauf ein Priester denselben Weg. Er sah den Mann liegen und ging schnell vorbei. Genauso verhielt sich ein Tempeldiener. Er sah den verletzten Mann, blieb aber nicht stehen, sondern ging vorbei. Schließlich kam einer der verachteten Samariter des Weges. Als er den Verletzten sah, hatte er Mitleid mit ihm. Er beugte sich zu ihm hinunter, behandelte seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Lasttier, brachte ihn in den nächsten Gasthof und versorgte ihn dort."
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter ist sehr bekannt und wird oft zitiert, um zu zeigen, wie man sich Menschen in Not gegenüber verhalten soll. Doch das, was Jesus hier sagen will, geht weit darüber hinaus. Für Ivan Illich wird das Anstößige der Erzählung am ehesten deutlich, wenn wir uns heute den Samariter als einen Palästinenser vorstellen, der einem verwundeten Juden beisteht. Denn der Samariter im Gleichnis, so Illich, ist jemand,
" ... der sich nicht nur über die Präferenz der Hilfe an Menschen der eigenen ethnischen Art hinwegsetzt, sondern auch eine Art Verrat begeht, indem er seinen Feind betreut. Indem er das tut, übt er eine Wahlfreiheit aus, deren radikale Neuartigkeit zumeist übersehen wurde. … Was Jesus sagte, …, war: Mein Nächster ist der, den ich wähle, nicht der, den ich wählen muss. Diese Lehre über den Nächsten, die Jesus vorbringt, wirkt zutiefst zersetzend auf den traditionellen Anstand, sie zerrüttet das, was bis dahin als moralisches Benehmen galt."
Mit seiner Interpretation gibt Ivan Illich der Erzählung ihre Spitze zurück, die heute eher selten mit dem Gleichnis verbunden wird. Denn von der radikalen Freiheit, mit der der barmherzige Samariter handelt, scheint in der kirchlichen Lesart nichts mehr durch. Sein Tun wird verstanden als Beispiel für eine Regel: So musst du handeln, wenn du Not siehst. Das wurde im Christentum zu einer Grundregel erhoben, zur Verpflichtung zur Nächstenliebe.
Doch in dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter ist davon nicht die Rede. Es gibt kein Gesetz, das den Fremden zu seinem Tun gedrängt hätte. Ein Gesetz gab es nur für die beiden anderen Männer, die den Verwundeten zuvor gesehen haben. Gehörten doch alle drei dem Volk Israel an. Für die Zuhörer Jesu haben die beiden Vorbeieilenden jedoch korrekt gehandelt, weil sie auf dem Weg zum Tempel waren, um dort wichtige Aufgaben zu erfüllen und so zu zeigen, wie sehr sie ihren Gott lieben. Wären sie auf den Verletzten zugegangen und hätten ihn berührt, wären sie unrein geworden, damit nicht zugelassen zu ihrem Dienst. Dem Samariter kann das nicht passieren. Für ihn wird der Mann im Graben ganz zufällig zum Nächsten, obwohl er mit ihm nichts zu tun hat. Das Handeln des Samariters sprengt alle kulturellen Vorgaben.
"Es steht jedem, der diese Straße entlang geht, frei, sie zu verlassen und eine Beziehung, eine Verbindung mit dem geschlagenen Mann einzugehen. Das zu tun entspricht der Natur von zwei Menschen und bringt die Natur zu ihrer vollen Blüte. Der Samariter hat die Möglichkeit, …, ein Verhältnis zu dem anderen Menschen herzustellen, das gänzlich frei ist und nur durch seine Hoffnung genährt wird, dass der geschlagene Jude darauf reagiert, indem er diese Beziehung annimmt. Die Parabel vom Samariter war, …, ohne Zweifel schockierend für die Pharisäer, weil der Herr ihnen damit sagte: Wer dein Nächster ist, wird nicht durch deine Geburt bestimmt, durch deine Lebenslage, durch die Sprache, die du sprichst, sondern durch dich selbst. Du kannst diesen anderen Menschen annehmen. Zu ihm kannst du die höchste Form von Bezüglichkeit herstellen, die nicht durch die Schöpfung vorgegeben ist, sondern von dir geschaffen wird. Jeder Versuch, dieses 'Soll' in Bezug auf eine Norm zu erklären, nimmt diesem freien Akt seine geheimnisvolle Größe."
Aber genau auf die kommt es Ivan Illich an. Diese Größe darf nicht untergehen in einer Norm, weil sie so verwaltet wird als Liebe, die kontrollierbar ist. Zudem ist dann da dieser Anspruch des "Du sollst". Davon hat der Samariter nichts gehört. Er wird in seinem Innersten berührt vom Leid des anderen. Für Ivan Illich verlängert das Handeln des Samariters die Inkarnation, die Menschwerdung Gottes. Was er macht, ist nicht selbstverständlich. Es ist kein Muss, es ist seine freie Entscheidung. Sie entspricht zwar der Natur des Menschen, doch niemand ist gezwungen, so zu handeln. Der Samariter betritt mit seinem Tun Neuland zwischen den Kulturen. Er kann so handeln, weil er es (sozusagen) in der Liebe Gottes macht. Illich bringt es so auf den Punkt:
"Die Reaktion des Samariters befreit von der ethnischen Begrenzung, ohne sie zu zerstören. Sie erweitert die Gastfreundschaft über die ethnische Grenze hinaus. Es ist verrückt, so gastfreundlich zu sein, wie es der Samariter ist – reine Narrheit, ..."
Ob mache von denen, die Jesus zuhörten, ihn auch für einen Narren hielten? Er konnte doch nur ein Narr sein, wenn er hier mit seinen Worten den Rahmen zerbrach, der im Gesetz festgeschrieben war: Auch die Nächstenliebe hatte Grenzen. Beizustehen war den Angehörigen des eigenen Volkes. Außerdem sehr eingeschränkt auch Fremdlingen, die im Land lebten. Das wurde zur Zeit Jesu immer wieder betont. So wird es von manchen selbst heute noch verstanden. Der Samariter aber geht ohne Angst auf jemanden zu, der nicht zu seinem Volk gehört. Er ist gastfreundlich und schafft so eine Gemeinschaft mit dem Verwundeten, die nicht vorgesehen ist. Der Samariter reagiert auf das, was er sieht.
"Wie der Samariter, so sind auch wir Geschöpfe, die ihre Vollendung nur darin finden, dass sie eine Beziehung knüpfen, und diese Beziehung ist vom Standpunkt jedes anderen beliebig, nur für den Samariter nicht, denn er handelt auf den Ruf des geschlagenen Juden hin. Aber sobald diese Möglichkeit geschaffen ist, kann sie auch gebrochen und verneint werden. Eine Möglichkeit der Untreue, der Abwendung, der Kälte ist geschaffen worden, die es nicht hätte geben können, bevor nicht Jesus diese Möglichkeit eröffnete. … Ein ganz neues 'Soll' kam in die Welt, das nicht auf eine Norm bezogen ist. … Es richtet sich auf jemanden aus Fleisch und Blut – aber nicht nach einer Richtlinie."
Sondern nach dem Handeln Gottes durch Jesus. Er hat sich berühren lassen von der Not der Menschen. Hat sich nicht abgewendet, er war ganz da für sie. So hat er ein Beispiel gegeben, das herausfordert. Für manche wurde die darin aufscheinende Option für die Armen zu einem allgemeingültigen Gesetz. Andere, wie Ivan Illich, sind da zurückhaltender, weil sie daran festhalten, dass der Samariter völlig frei gehandelt hat, als ihn der Notleidende zu seinem Nächsten gemacht hat.
"Und (d)er gab dem Samariter als einem durch und durch leibhaftigen Wesen die Möglichkeit, eine Verbindung herzustellen, durch die eine zufällige Begegnung für ihn zum Grund seiner Existenz wird. Zugleich wird er der Grund für das Überleben des anderen – nicht nur im physischen Sinne, sondern in einem viel tieferen Sinne, als Mensch. … Es ist ein Tun, das die Fleischwerdung fortsetzt. So wie Gott Fleisch wurde und im Fleisch sich auf jeden von uns bezieht, so bist du fähig, im Fleisch in Beziehung zu treten."
Und im Fleisch das eigene Herz zu formen. Das ist keine spirituelle Erfahrung, kein rituelles Tun oder eine fromme Phantasie. Es ist eine leibhaftige Erfahrung vor dem Hintergrund des Glaubens: Gott ist Mensch geworden, er hat Fleisch angenommen. Dem kann ich mich verweigern oder aber zustimmen, indem ich mich auf Menschen einlasse, Not sehe und handle.
Dieses Handeln wurde im Laufe der Kirchengeschichte mehr und mehr in die Hände von Experten gegeben. Die Kirchen haben Hilfsorganisationen gegründet und Fürsorge-Institutionen eingerichtet. Für Ivan Illich ein Irrweg. Vor allem im Blick auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Denn die Möglichkeit, in Freiheit zu wählen, wer für mich zum Nächsten wird, wem ich Nächster sein werde, wurde verwandelt in eine Dienstleistung. Die christliche Gastfreundschaft wurde zwar etabliert, doch sie wurde zugleich entstellt. Denn die Hilfe erfolgt unpersönlich als Leistung, sie prägt die Gesellschaft nicht mehr. Moderne Menschen finden es meist lästig und abstoßend, dahinsiechende Frauen und Männer unversorgt zu lassen. Also werden Einrichtungen geschaffen, um sie zu versorgen. Einrichtungen, die meist zu wenig Platz haben …
Wer ist mein Nächster? Diese Frage wird gern mit markigen Worten möglichst einfach beantwortet: Meine Familie, mein Volk. Doch so einfach ist es nicht, jedenfalls dann nicht, wenn ich vorgebe, an den Mann aus Nazareth zu glauben. Mit der Erzählung vom barmherzigen Samariter hat Jesus kulturelle und religiöse Grenzen überschritten. Zugleich hat er die damals angesehene Form der Gottesverehrung hinterfragt. Es gibt keinen Gottesdienst mehr, der nicht auch Nächstendienst ist. Beides gehört zusammen. Dem starren Blick des Priesters und des Tempeldieners auf die Verpflichtungen im Tempel hat er das barmherzige Herz des Fremden gegenübergestellt, der sich auf seinem Weg unterbrechen lässt und handelt. Handelt an einem Menschen, der ihn zu seinem Nächsten gemacht hat. Der Samariter selbst nimmt sich zurück und kümmert sich um den anderen. Er gibt ein Beispiel, doch niemand, niemand muss dem folgen. Obwohl Jesus seinem Gesprächspartner am Ende sagt: „Geh und handle genauso!“ Als Mensch kann ich mich aber auch dagegen entscheiden. Gründe finden sich sofort. Doch wenn ich mich gegen die Hilfe entscheide, bleibe ich als Glaubender hinter meinen Möglichkeiten zurück. Ich gebe eine unzureichende Antwort. Das ist für Ivan Illich Sünde.
Schaut nicht nach oben schaut nach vorn. Wer das in seinem Leben versucht und aufmerksam schaut, ist in der Spur Jesu. Denn ihm nachzufolgen, an ihn zu glauben, heißt, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und die zu sehen, die oft übersehen werden. Worauf es wirklich ankommt, wird im Evangelium des Matthäus im Gleichnis vom Gericht über die Völker deutlich formuliert. Da heißt es: "Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr mir nicht getan." (Mt 25,45)
Es geht hier nicht darum, ob jemand viele Gebete verrichtet hat, oft in der Schrift gelesen hat oder im Gottesdienst war. Was zählt, ist die Mitmenschlichkeit. Habe ich mich von dem, was ich gesehen habe, berühren lassen? Hat es mich verändert, mein Herz geformt? Allein das Tun ist entscheidend. "Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer!", so heißt es schon im Alten Testament beim Propheten Hosea von Gott. Doch wie gern und oft bringen Menschen diesem Gott ihr Opfer dar? Haben sie ihn nicht verstanden? Oder ist es womöglich leichter, ein Opfer darzubringen, als barmherzig zu sein. Barmherzig zu sein fordert heraus, sich immer wieder dafür zu entscheiden.
Meine Entscheidung von gestern zwingt mich nicht, heute wieder barmherzig zu sein. Menschen können einander barmherzig begegnen, doch niemand zwingt sie dazu. Wer sich jedoch darauf einlässt, verändert sich. Sie oder er bekommt durch die geübte Barmherzigkeit einen anderen Blickwinkel auf Menschen. Barmherzige Menschen können nicht kaltherzig an anderen vorübergehen. Ihr warmes Herz lässt das nicht zu.
Nicht wenige Menschen glauben, Gott nur an ganz besonderen Orten nahe kommen zu können. Doch es gibt auch jene, die ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Sie haben erlebt, wie sie in der Begegnung mit anderen Menschen beschenkt wurden. Wo ist Gott heute zu finden? "Schaut nicht nach oben, schaut nach vorn." So wurde es den Jüngerinnen und Jüngern bei der Himmelfahrt Jesu gesagt. Sucht Gott nicht im Himmel, schaut euch um, denn er zeigt sich im Angesicht deines Nächsten. Dieses Angesicht ist verwundbar. Du kannst wegschauen oder dich berühren lassen, zum Nächsten werden und handeln.
Die redaktionelle Verantwortung für die Sendung hat Tim Helssen.
Musik:
Johnny Cash And The Royal Philharmonic Orchestra, Flesh And Blood
Yann Tiersen, Naval
Yann Tiersen, Point Zero
Yann Tiersen, Tabarly
Yann Tiersen, Penn ar Lann