Im Radio läuft "Give peace a chance" von John Lennon. Als das Lied zu Ende ist spricht der Moderator über den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine. Er spricht von dem Frieden, den wir jetzt alle brauchen und den das Lied besingt. Doch in diesem Krieg scheint ein Frieden wohl weit entfernt.
Im Jahr 1959 hat die damalige Sowjetunion der UNO ein Denkmal geschenkt. Ein Schmied schafft mit großem Hammer und Schwung aus einem Schwert einen Pflug. "Schwerter zu Pflugscharen", die Verheißung aus dem biblischen Buch Micha. Jewgeni Wutschetitsch, ein ukrainischer Bildhauer, hat es geschaffen. In der DDR war es seit 1981 das Zeichen für die Friedensbewegung, die aus den Kirchen kam. Heute 42 Jahre später ist diese Hoffnungsvision aktueller denn je. Und gleichzeitig wirkt sie so völlig aus der Zeit gefallen.
Das Lied von John Lennon und das Bild des Umschmiedens bewegen uns Menschen. Wir wünschen, hoffen, sehnen uns nach Frieden. Wieviel mehr muss das die Menschen bewegen, die mittendrin sind. Die in Kellern sitzen oder in Panzern hocken. Egal auf welcher Seite. Schwerter zu Pflugscharen. Der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King nahm dieses Bibelzitat zur Grundlage einer Predigt zum Vietnamkrieg.Heute, knapp 50 Jahre später, sind seine Worte wieder aktuell. Er sagte damals:
"Vertrauen wir der weltverändernden Kraft der Liebe. Geben wir dies nicht auf. Mit diesem Vertrauen erstreben wir den Tag, an dem wir überall auf der Welt singen: … Dank Gott dem Allmächtigen, wir sind endlich frei! … Und Nationen werden nicht mehr gegen Nationen aufstehen, noch werden sie mehr Krieg lernen. Ich weiß nicht wie ihr dazu steht, aber ich will nicht mehr Krieg lernen."
Der Prophet Micha und Martin Luther King haben die gleiche Vision. Sie machen deutlich, was werden könnte, wenn wir Menschen anders handeln als üblicherweise Gleiches mit Gleichem vergelten oder zerstörerisch noch einen draufzusetzen. Wenn wir uns diesem Gewaltkreislauf entziehen hat, so die Hoffnung, zum Schluss das Zerstörerische keinen Bestand. Weil es die Liebe nicht kennt. Weil ihm die Empathie, das Mitgefühl, fromm ausgedrückt die Nächstenliebe fehlen.
Das trifft sich mit der Beschreibung für Psychopathen. Auch sie sind nicht in der Lage, sich empathisch in das Leiden und die Not anderer hineinzuversetzen.
Am 1. September 1939, heute vor 84 Jahren überfiel Hitlerdeutschland Polen, der 2. Weltkrieg begann. Mit einem größenwahnsinnigen Psychopathen an der Spitze und seiner Lüge, Deutschland müsse sich verteidigen.
Die Liebe ist das, was den Menschen zum Menschen macht. Das, was ihn groß und erhaben werden lässt. Und das ist eine Größe, die nicht auf tönernen Feldherrenstiefeln steht.