Immer, wenn ich die vielen Sozialgesetz- und Strafrechtsbücher im Büro meines Bruders betrachte, dann freue ich mich über die Prägnanz des Grundgesetzes der Menschheit. Ich bewundere die Zehn Gebote von Gott den Menschen gegeben und von Moses auf zwei Tafeln in Stein gemeißelt; zehn Worte des Glaubens, der Freiheit und des guten Lebens – mit sich, mit dem Nächsten, mit Gott! Und als Einführung zu diesen Geboten, von Gott so selbst formuliert – sozusagen als Grundlage, warum ER das alles so und nicht anders verordnet – lässt sich der göttliche Gesetzgeber dann auch persönlich hören: Ich habe Dich, Mensch, befreit und ich will, dass durch diese zehn Ge- und Verbote Deine eigene Freiheit erhalten bleibt; dass Du einen Lebensraum hast, den Dir keiner nehmen oder einengen kann.
Und dann geht es Schlag auf Schlag – zehn Mal Freiheit und Befreiung, die mensch so zusammenfassen kann:
Lass Dich nie wieder von fremden Göttern versklaven – von monetären Gottesbildern, wie dem Götzen Geld; von materialen Gottesbildern, wie Statussymbolen; von menschlichen Gottesbildern. All das führt zu neuen Abhängigkeiten, zu ängstlichem Aberglauben, verengter Religiosität, dumpfem Staatsterror.
Instrumentalisiere MICH nicht für Deine Ziele! Missbrauche meinen Namen nicht; benutze nicht meine Autorität und beschmutze nicht die Ehrfurcht derer, die mir vertrauen. Machtmissbrauch rächt sich – früher oder später.
Gönne Dir Pausen, lass es einmal GUT sein! Ich habe am siebten Tag, als ich die Welt erschuf, ausgeruht. Auch Du brauchst einen siebten Tag Ruhe! Denn ohne diesen freien Tag wäre immer Alltag.
Habe Respekt vor Deinen Eltern – nicht aus Angst vor Strafe oder aus Kalkül, sondern weil Du lebst; weil sie sich um Dich kümmern – soweit möglich; weil Du über sie mit mir verbunden bist!
Setze das friedliche Zusammenleben mit Deinem Nächsten nicht aufs Spiel. Bedenke, dass jeder Mensch mein Abbild ist, und dass Du, wenn Du Deinen Nächsten etwas antust, ihnen etwas wegnimmst, sie verleumdest, jede Art von gedeihlichem Zusammenleben zerstörst – vor allem aber auch mir etwas antust, mich beraubst, mich hintergehst. Und schließlich:
Sei zufrieden mit dem, was ich Dir gegeben habe – aus Gnade, gratis, einfach so! Du brauchst nicht mehr, als Du selber erreichen kannst – durch die Talente, die Du von mir erhalten hast. Vertrau mir! Ich will nur Dein Bestes und das reicht!
Ja! So gelingt Freiheit in NUR zehn Worten!