"Die Frauen" – das ist ein feststehender Begriff bei uns. Wir haben uns kennengelernt, als unsere Kinder zufällig zur gleichen Zeit den gleichen Kindergarten besuchten – vor bald 40 Jahren.
Wir haben damals gemeinsam für den Weihnachtsbasar gebastelt, haben zusammen Feste vorbereitet und Ausflüge begleitet, haben die kleinen und großen Sorgen um unsere Kinder miteinander geteilt. Tipps und Tricks ausgetauscht. Und hatten irgendwann die gute Idee, mit all unseren Kindern in den Herbstferien auf Reisen zu gehen. Und dann hatten wir die noch bessere Idee, als "Die Frauen" zusammen auf Reisen zu gehen!
Wo wir nicht schon alles waren: drei Tage im Sauerländer Dauerregen, eine Woche in einer Wiener Laubenkolonie, auf einer griechischen Insel, in London, im Münsterland. Ganz einfache Quartiere waren dabei und aufregende Entdeckungstouren. Abenteuerliche Bedingungen und hübsche Ferienhäuschen. Wir sind zusammen gewandert, geschwommen und Boot gefahren, sind geradelt und an Stränden entlang spaziert. Haben Strickmuster ausgetauscht und Rezepte ausprobiert. Haben endlose Gespräche geführt, unzählige Probleme von links nach rechts gewendet und analysiert und gemeinsam nach Lösungen gesucht.
Wir treffen uns immer noch und wir reisen immer noch. So, wie es heute für uns als Gruppe geht. Die eine kann nicht mehr gut laufen, die andere nicht mehr Radfahren. Gottseidank finden wir immer neue Möglichkeiten den kleinsten gemeinsamen Nenner gut auszugestalten. Viele unserer Gespräche beginnen mit "Was gibt es Neues" und enden mit "Wisst ihr noch …" Wir tauschen immer noch Rezepte und Strickmuster aus, reden immer häufiger über unsere Wehwehchen, teilen Freude und tragen gemeinsam Leidvolles, lachen und weinen miteinander. Gut, dass wir einander haben – für die alljährlichen Reisen und vor allem für unsere Lebensreise.
Dass unsere Kinder damals zur gleichen Zeit den gleichen Kindergarten besucht haben, war mehr als ein Zufall – das war ein Geschenk!