Heute vor genau 80 Jahren, am 20. Juli 1944, beugt sich Adolf Hitler in seinem streng abgeriegelten Führerhauptquartier in Ostpreußen – während einer Lagebesprechung über den schweren Eichentisch. Um ihn herum stehen mehrere Generäle, und gemeinsam besprechen sie das weitere militärische Vorgehen an der Ostfront. Es ist 12:42 Uhr, als plötzlich eine ohrenbetäubende Explosion die Lagerbaracke erschüttert. Durch die Druckwelle stürzt die Decke ein, der schwere Tisch wird regelrecht durch die Luft geschleudert. Die Männer wanken ins Freie, fast alle sind verwundet, vier von ihnen sterben. … Doch derjenige, der das eigentliche Ziel des Anschlags war: Adolf Hitler, überlebt mit leichten Verletzungen.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg, ein Oberst der Wehrmacht, ist die zentrale Figur in dieser Verschwörung. Er und seine Anhänger wollen durch die Ermordung Hitlers und die anschließende Machtübernahme einen Sturz des NS-Regimes herbeiführen und damit Deutschland vor einer totalen Niederlage im Zweiten Weltkrieg bewahren.
Das Scheitern des Attentats aber führt zu einer brutalen Verfolgungswelle. Stauffenberg und seine engsten Anhänger werden noch in der Nacht des 20. Juli erschossen, während viele andere in den folgenden Wochen und Monaten verhaftet und hingerichtet werden.
Das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 ist nicht nur ein bedeutendes historisches Ereignis, sondern hat auch jetzt noch, 80 Jahre später, eine tiefe und anhaltende Relevanz für die heutige Zeit. Es steht als Symbol für den Widerstand gegen ein diktatorisches Regime und für den Mut, gegen Unrecht und Unterdrückung aufzustehen. Weit mehr als ein Akt des Protests ist Widerstand eine wichtige moralische, ethische und humanitäre Notwendigkeit, um eine Gesellschaft zu formen, die sich aktiv gegen Extremismus und Intoleranz stellt.
Besonders in unseren Zeiten, in denen rechtsextreme Bewegungen und autoritäre Stimmen wieder an Zulauf gewinnen, ist es von entscheidender Bedeutung, Freiheit, Toleranz, Demokratie und Menschenrechte hochzuhalten.
Stauffenberg handelt als Christ. In seiner Verantwortung vor Gott kann er die menschenverachtende Nazi-Politik mit seinem Gewissen nicht vereinbaren. "Es ist Zeit, dass jetzt etwas getan wird", sagt er in einem Gespräch kurz vor dem 20. Juli. Dabei ist ihm ist klar, dass derjenige, der etwas gegen Hitler zu tun wagt, als Verräter in die Geschichte eingehen wird. Stillschweigen und Mitlaufen ist für ihn aber keine Option, denn "…Unterlässt [man] jedoch die Tat, dann wäre [man] ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen", so Stauffenberg.