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Welttag des Buches

Wort zum Tage, 23.04.2024

Claudia Zinggl, Triefenstein

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Heute am 23. April ist es wieder so weit: Viele Schulen, Buchhandlungen, Bibliotheken und Verlage feiern mit einem Lesefest den "Welttag des Buches". Vor knapp dreißig Jahren hat die UNESCO diesen Aktionstag begründet, um daran zu erinnern, dass Lesen Freude machen kann. Jedes Jahr wird deshalb an viele Schüler und Schülerinnen in der Grundschule eine Geschichte verschenkt. In diesem Jahr heißt sie "Mission Roboter". Das ist spannend, wenn zwei Erdenkinder und ein Roboterkind ein intergalaktisches Abenteuer bestehen.

In vielen Häusern steckt der Postbote heute möglicherweise nicht nur Briefe und Päckchen in den Briefkasten, sondern er klingelt eigens und überreicht kostenlos einen Roman oder ein aktuelles Sachbuch. Denn für die Erwachsenen beteiligt sich die Deutsche Post an der Initiative "Ich schenk dir eine Geschichte".

Im Zeitalter von Smartphone, Tablet &.Co. erscheinen Bücher schon mal als überholt und uncool. Aber allen Unkenrufen zum Trotz bleibt der Buchmarkt stabil: Immer noch werden jedes Jahr Millionen von Büchern veröffentlicht, verkauft – und auch gelesen.

In dem flapsigen Spruch "Wer lesen kann, ist klar im Vorteil" steckt nämlich eine ordentliche Portion Wahrheit. Wer lesen kann, öffnet sich für neue Ideen und eignet sich neues Wissen an. Wer lesen kann, taucht ein in neue Welten und fördert seine Fantasie.

Mir gehen beim Stichwort "Lesen" meine Bücher in den Regalen durch den Sinn.

Mein Lesebuch aus der 2. Klasse steht dort; ein Bekannter hat es vor der Mülltonne gerettet, als die Schule geräumt wurde. – "Madita" von Astrid Lindgren habe ich mir schenken lassen. Es war das erste Buch, das ich mir in der Bücherei meines Heimatortes ausgeliehen habe. Jugendromane und Abenteuerliteratur sind mit den Jahren weitgehend verschwunden. Die viel weniger spannende, aber hochinteressante Fachliteratur brauchte Platz. Außerdem haben neue Bildbände, Reiseführer, Romane meine Regale gefüllt. Und auch mein Glaube wird in Büchern anschaulich und nachlesbar: in Gebet- und Liederbüchern, in Heiligengeschichten und vor allem im Buch der Bücher, in der Bibel. Alle einzelnen Bücher, die die Bibel enthält, begleiten mein Leben mit Erzählungen, Weisheiten, Briefen und Glaubenszeugnissen. 

Beim Betrachten meiner Bücher freue ich mich darüber, dass ich die meisten davon gelesen habe. Alle zusammen sind sie wie ein Buch über meine Lebensgeschichte. Der Welttag des Buches ist eine gute Gelegenheit, ein weiteres Kapitel anzufügen.

Über die Autorin Claudia Zinggl

Claudia Zinggl Theologin (JMU Würzburg), Geragogin (PH Karlsruhe). Bis zum Eintritt in die nachberufliche Phase Pastoralreferentin im Bistum Würzburg mit Aufgaben in  der Pfarreiseelsorge, in der Bildungsarbeit und in der kirchlichen Seniorenarbeit. Verfasserin von Beiträgen "Auf-ein-Wort" und "Katholische Morgenfeier" (BR).